Metaverse nicht nur von Meta

Das Metaverse bezeichnet zum einen eine digitale und interaktive Umgebung, die mit einer Virtual-Reality-Brille betreten werden kann. Darin können User als Avatare arbeiten, spielen, sich treffen oder einkaufen. Zum Metaverse werden aber auch Anwendungen gerechnet, bei denen digitale Informationen im realen Sichtfeld der Anwenderinnen und Anwender angezeigt werden. "Für mich ist das Metaverse die nächste Generation des Internets", sagte Steve Koenig, der beim Messeveranstalter, dem US-Branchenverband CTA, für Marktforschung zuständig ist.

Auf der Messe in Las Vegas wird deutlich, dass das Metaverse nicht nur eine fixe Idee von Mark Zuckerberg ist, der so sehr auf den Trend setzt, dass er sogar seinen Facebook-Konzern in Meta umbenannt hat. So wird von HTC ein Konkurrenzprodukt zu den Quest-VR-Brillen von Meta erwartet. Und Sony hat bereits vor der CES angekündigt, dass die neue Virtual-Reality-Brille Playstation VR2 noch in diesem Februar auf den Markt kommen soll. In dem Headset sind unter anderem vier Kameras eingebettet, die Bewegungen des Controllers und der Spieler inklusive deren Blickrichtungen erfassen.

Auch bei Metaverse-Anwendungen tut sich was: So stellen der Automobilhersteller Stellantis und Microsoft auf der CES einen Ausstellungsraum im Metaverse vor. Und ein Unternehmen namens OVR präsentiert eine Lösung, mit der man im Metaversum Gerüche vermitteln kann. Große Bewegung in den Markt könnte im Jahr 2023 noch Apple bringen. Manche Beobachter sind sich sicher, dass der iPhone-Konzern in diesem Jahr sein erstes Headset auf den Markt bringen wird.

Apple-Chef Tim Cook ist vom Ansatz der "Augmented Reality" begeistert, bei dem digitale Daten die analoge Welt erweitern. Allerdings lässt Apple sich traditionell nicht auf der CES in die Karten schauen, sondern setzt auf eigene Events.

Autonomes Fahren

Autonom fahrende Autos werden sich viel sicherer durch Stadt und Land bewegen als von Menschen gelenkte Fahrzeuge. Da sind sich quasi alle Experten einig. Doch wann die selbstfahrenden Wagen endlich marktreif sind, steht noch in den Sternen. Im vergangenen Jahr schockierte das "Aus" für das hoch gehandelte Start-up Argo AI die Branche: Volkswagen und Ford stoppten die Finanzierung des Robocar-Projektes und schrieben 4,5 Milliarden Dollar ab. Doch auf der CES wird deutlich, dass die Branche sich nicht von der Vision automatisierter und autonomer Autos verabschiedet hat. Dabei verfolgen die Firmen technisch unterschiedliche Ansätze. Während Tesla lange Zeit komplett auf Kameras zur Erfassung der Umgebung setzte, vertrauen die meisten anderen Player auf einen Mix mit Radar- und Lasersensoren (Lidar).

Tesla-Chef Elon Musk hat eine Neuheit im Automobilbereich angekündigt, das sogenannte 4D Imaging Radar. Bei diesem System sollen viele kleine Radarantennen in einem System integriert werden. Angeblich erreicht man damit eine viel feinere Auflösung ähnlich wie bei einem viel teureren Lidar-System. Ob Musk seine vollmundigen Versprechen einhalten kann, werden die kommenden Monate zeigen.

Ende der Chipkrise

In den Corona-Jahren waren viele Chips Mangelware, weil bei einer erhöhten Nachfrage nach Elektronik-Produkten wichtige Lieferketten unterbrochen und Fehler in der Beschaffungspolitik begangen wurden. Nach Einschätzung des CTA-Managers Koenig könnte sich das in diesem Jahr ändern. "Der riesige Bedarf aus den Pandemiezeiten lässt nach. Und das ist eine gute Nachricht, weil dadurch endlich wieder Chips verfügbar sind", sagte Koenig. Die überlangen Vorlaufzeiten normalisierten sich langsam wieder, auch weil mehr Produktionsstätten den Betrieb aufnehmen. Für die Branche könnten das aber auch Vorboten eines anderen Problems sein: "Wir werden uns von einer Chip-Knappheit zu einem möglichen Überangebot hin entwickeln." (Christoph Dernbach, dpa)

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