TechTäglich:
Samsung Galaxy S23: Der halbe Speicher ist schon weg
Wer sich ein neues Samsung Galaxy S23 mit 128 GB Speicher zulegt, kann nur 68 GB davon nutzen. Denn allein die Samsung-Software belegt 60 GB – was auch mit der Neugier von Werbekunden wie Facebook zu tun hat.
Samsung Galaxy S23: Der halbe Speicher ist schon weg
Mehr Speicherplatz, mehr Geld: Nicht nur Apple verdient prächtig daran, wenn sich Kunden beim iPhone-Kauf nicht für karge 128 GB Speicher entscheiden, sondern für 256 GB, 512 GB oder gar 1 TB. Auch bei Samsungs gerade vorgestelltem neuen Flaggschiff Galaxy S23 (W&V berichtete) geht Speicherplatz ins Geld. Und die Möglichkeit, mit einer SD-Karte kostengünstig aufzurüsten, haben die Koreaner längst abgeschafft. So kostet das Galaxy S23 Ultra mit 256 GB offiziell 1.399 Euro, mit 1 TB aber 1.819 Euro. Und das Standard-S23 kommt für 949 Euro nur mit 128 GB Speicher – von denen ab Werk bereits fast die Hälfte belegt ist.
Aufbläh-Programme am besten löschen
Denn wie sich jetzt bei ersten Tests herausgestellt hat, schlucken das Betriebssystem Android 13, Samsungs Menü-Oberfläche One UI 5.1 und vorinstallierte Apps bei Auslieferung rund 60 GB. Wer sich ein S23 mit 128 GB zulegt, hat also nur noch 68 GB zur Verfügung – die mit eigenen Apps, Fotos, Musik und mehr schnell an ihr Limit kommen dürften. Viele der vorinstallierten Apps, die Macworld als "Bloatware" ("Aufbläh-Programme") bezeichnet, sind überflüssig und lassen sich löschen – aber darauf muss der Nutzer erst einmal kommen. Oder er muss dazu in der Lage sein.
Doppelt so groß wie Windows 11
Zum Vergleich: Auf einem neuen iPhone nehmen iOS und vorinstallierte Apps zwischen 12 und 17 GB in Anspruch. Selbst Windows 11 braucht nur halb so viel Platz wie die Galaxy-Software. ArsTechnica analysiert: "Samsungs riesiger Android-Build ist viermal so groß wie der von Google – was ist der Grund für diesen Ballast? Wir haben ein paar Vermutungen." Die reichen von "notorisch schlampigem Code" der Samsung-Entwickler bis zur Tatsache, dass die Koreaner dafür bekannt sind, den Platz auf ihren Geräten meistbietend an die Hersteller zweifelhafter und überflüssiger Apps zu verhökern.
Mehr Platz, mehr Facebook-Neugier
Neugier spielt auch eine Rolle, so die Experten: "Ein Unternehmen wie Facebook kauft sich Platz auf der Systempartition von Samsung, wo es mehr Berechtigungen erhält als App-Store-Anwendungen – und kann so die Nutzer effektiver ausspionieren." Und wenn sich ein vom Speicherplatzmangel genervter Samsung-Kunde beim nächsten Kauf für mehr GB entscheidet, kann das dem Umsatz nicht schaden.
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