Laut FT widersprach das Design-Team vehement. Die Crew riet den Chefs, lieber zu warten, bis man ein "leichtes AR-Brillenprodukt" entwickelt habe. Dies würde Käuferinnen und Käufer deutlich mehr ansprechen, als ein klobiges teures Teil. Doch Cook und Williams setzten sich offenbar über die Wünsche der Designer hinweg. Das Headset kommt im Juni, so heißt es. Auch wenn eine dünne und leichte Version noch ein paar Jahre gebraucht hätte. Cook und Williams argumentieren intern wohl mit der "Marktlage". Auch wenn die Brille für Verbraucherinnen und Verbraucher nur wenig attraktiv sei, müsse Apple jetzt ein komplett neues Produkt liefern: für die Börse, für die Investoren… Denn die erwarten krasse Innovationen von Apple, und zwar schnell!

So ist die Entscheidung gefallen: Die erste Version dürfte sich schlecht verkaufen – wegen des Gewichts, des Preises, der um die 3000 US-Dollar liegen soll, und des schlappen Akkus (nur etwa zwei Stunden Power). Aber egal. Immerhin würde Apple jetzt den Markt mit seiner Innovationskraft beeindrucken, glauben Cook und Williams: Die Brille soll mit zwei 4K-OLED-Displays und fortschrittlichen Augen- und Hand-Tracking-Sensoren ausgestattet sein. Die Bosse hoffen, dass sich (trotzdem) eine Million Käuferinnen und Käufer im ersten Jahr finden. Und für das Design-Team rächt sich jetzt, dass es keinen Design-Chef wie Jony Ive oder zuletzt Evans Hankey mehr gibt. Alle Designer unterstehen COO Jeff Williams. Was er und Cook sagen, ist damit Gesetz.

Daher werden wir wohl im Juni erstmals die Wunderbrille sehen… Und ein, zwei Jahre später wohl eine günstigere. Ob die Kundinnen und Kunden da noch durchblicken?

Das sind die Themen in TechTäglich am 13.3.2023:

Apple-Wunderbrille: Tim Cook zofft sich mit Designteam

Samsungs "Mondlandung": Alles nur eine Fälschung?

Neues iPad 80 Prozent teurer?

Die irre Top 10 der weltweit meistverkauften Smartphones

Worldline macht Marken das Metaverse schmackhaft

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Michael Gronau
Autor: Michael Gronau

ist Autor bei W&V. Der studierte Germanist interessiert sich besonders für die großen Tech-Firmen Apple, Google, Amazon, Samsung und Facebook. Er reist oft in die USA, nimmt regelmäßig an Keynotes und Events teil, beobachtet aber auch täglich die Berliner Start-up-Szene und ist unser Gadget- und App-Spezialist. Zur Entspannung hört er Musik von Steely Dan und schaut Fußballspiele seines Heimatvereins Wuppertaler SV.