In einem "Horizont"-Interview kritisierte Kassaei im März 2017, Marketer und Werber hätten jeden Bezug zur Realität verloren. "Unsere Branche lebt davon, dass wir die Finger am Puls der Zeit haben", sagte er. "Das haben wir aber nicht mehr. Wir beschäftigen uns nur noch mit Dingen, die keinerlei Bedeutung haben." Was folgt? Weiß man nicht. Kassaei selbst schweigt.

Die Karriere begann bei Springer & Jacoby

Von 1997 bis 2003 saß Amir Kassaei bei Springer & Jacoby auf dem Mercedes-Etat, von dort hat er sich nach oben gearbeitet. 2003 wurde er Kreativchef von DDB Germany: Aus der damals angeschlagenen Agentur formte er Deutschlands kreativstes Network. Von 2008 bis 2009 war Kassaei sogar Vorstandssprecher des ADC. Bis er 2011 an die Madison Avenue ins DDB-Headquarter abberufen wurde. In Deutschland verlor DDB darauf wieder an Profil, erst recht, als später auch CEO Tonio Kröger, Kassaeis kongenialer Partner, der Agentur den Rücken kehrte. Heute indes steht das Network wieder gut da; 2018 wurde sie W&V-Agentur des Jahres.

(jok, mw, cob)


Conrad Breyer, W&V
Autor: Conrad Breyer

Er kam über Umwege zur W&V. Als Allrounder sollte er nach seinem Volontoriat bei Media & Marketing einst beim Kontakter als Reporter einfach nur aushelfen, blieb dann aber und machte seinen Weg im Verlag. Conrad interessiert sich für alles, was Werber- und Marketer:innen unter den Nägeln brennt. Seine Schwerpunktthemen sind UX, Kreation, Agenturstrategie. Privat engagiert er sich für LGBTQI*-Rechte, insbesondere in der Ukraine.