Nachwuchskampagne:
GWA, GPRA & Co rücken enger zusammen
Und zwar für Employer Branding. W&V-Informationen zufolge soll eine neue Organisation die Nachwuchswerbung für alle Branchenverbände gestalten. Das Agentursurfing wird aufgegeben.
Sie geht in ihr drittes Jahr. Die Nachwuchskampagne "Komm in die Agentur" wird auch 2019 wieder um den Nachwuchs werben, den die Branche so dringend braucht. Allein der Fokus ändert sich: Statt vor allem neue Talente zu locken, soll die Kampagne auch die in ihrem Job bestätigen, die schon fleißig in Agenturen arbeiten.
Zwei Kreativansätze für die Kampagne liegen den Verantwortlichen W&V-Informationen zufolge bereits vor. Die Botschaft: Agenturen sind so vielfältig wie die Talente da draußen. Im Frühjahr soll es losgehen.
Aus für Agentursurfing
Aus diesem Grund werden die involvierten Branchenverbände GWA, GPRA, BVDW, CMF, OMG und FAMAB auch das populäre "Agentursurfing" aufgeben, das Studentinnen und Studenten über mehrere Wochen lang in einer Stadt ihrer Wahl Agenturen verschiedener Disziplinen zugeführt hat. Das Prozedere war den Akteuren wohl zu aufwändig im Handling, obwohl es bei den Jungen gut ankam.
Ihre Zeit und ihr Geld wollen die Verbände lieber in ein kontinuierliches Employer Branding stecken, für das sie eigens eine gemeinsame Organisation gründen werden, heißt es. Die soll dann jeweils eine Jahreskampagne vorlegen, die mit verschiedenen Aktivitäten an Unis und im Umfeld von Agenturen unterlegt ist etwa einem offenen "Tag der Agentur".
Auch der so genannte Content Hub dürfte dann eine größere Rolle spielen. Auf www.komm-in-die-agentur.de wollen die Verantwortlichen verschiedene Berufsbilder und -felder präsentieren. Das passiert zwar schon, für eine Ausweitung des Angebots und eine entsprechende Bewerbung fehlten aber bislang die Ressourcen.
Daneben soll es eine Reality-Soap namens "Die führende Agentur" geben, die in Social Media und auf Streaming-Angeboten die Geschichte einer jungen Agentur erzählt mit Liebesdramen, Pitches, Erfolgen, Niederlagen und allem, was dazu gehört.
Ein neuer Dachverband?
Bestätigen will Uwe Kohrs, Chairman der GPRA, die Informationen nicht. Er hatte die Initiative zur Nachwuchskampagne "Komm in die Agentur" einst angestoßen, gilt als ihr spiritus rector. Er sagt nur: "Die Informationen bilden den aktuellen Stand der Debatte ab. Wir sind auf einem guten Weg in der Abstimmung und ich bin optimistisch, das wir als die führenden Agenturen in der Republik unsere gemeinsame Kampagne zukunftsfähig weiterentwickeln werden."
Die geplante Gründung einer Organisation für Employer Branding gilt als brisant, weil ein entsprechender Vorstoß des GWA in Richtung Dachverband vor einigen Jahren schon einmal von allen anderen Branchenverbänden zurückgewiesen wurde. Nun scheint wieder Schwung in die Sache zu kommen, wenn es sich auch zunächst einmal nur um einen Teilbereich der Branchenverbandsaktivitäten handelt.
Die Organisation für Employer Branding soll in Form eines Vereins oder einer GbR begründet werden; die Angestellten sollen sich ausschließlich um die professionelle Talentwerbung kümmern. Womöglich ein erster Schritt hin zu einem neuen Einheitsverband der führenden Agenturen der Branche, der so integriert ist wie Kommunikation heute.