Das geht zu Lasten aller anderen Gattungen - außer Hörfunk, der stabil bei 104 Minuten täglich bleibt - vier Minuten Nutzungszeit wird das klassische Fernsehen verlieren (auf 218 Minuten/3,63 Std.), eine Minute gibt Print ab (auf 41), sodass Onlinemedien neun Minuten gewinnen (221 Minuten täglich/3,69 Std.). (Auswertung gewichtet nach Werbeausgaben der Länder; gewichtet nach Bevölkerungszahlen führen bevölkerungsreiche Nationen mit geringeren Pro-Kopf-Mediaausgaben dazu, dass lineares Fernsehen mit 3,41 Stunden deutlich vor Onlinemedien mit 2,61 Stunden täglich liegt.)

Die IPTV- und Onlineverbreitung von Fernsehprogrammen geht dabei im Onlinemedienkonsum auf.

Der aktuelle Bericht widmet sich dem Medienkonsum sowie Investitionstrends in der Werbung weltweit. Dabei geht es auch um die Auswirkungen der technischen Entwicklung auf Verbraucher und Werbewirtschaft.

Onlinenutzung kommt dem E-Commerce zugute

Der wachsebde Online-Zeitanteil wirkt sich positiv auf das E-Commerce-Geschäft aus - mit einem Plus von voraussichtlich 15 Prozent in diesem Jahr. Group M hat in 35 Ländern E-Commerce-Daten erhoben und kommt auf ein Transaktionsvolumen von 2,17 Billionen Dollar 2017. 2018 sollen es 2,44 Bio. Dollar werden. Das entspricht rund 10 Prozent des gesamten globalen Einzelhandels.

In Deutschland hat E-Commerce ein Volumen von 48,7 Mrd. Euro (2017), 2018 erwartet Group M 53,6 Mrd. Euro.

Werbeausgaben und Programmatic-Boom

Die weltweiten digitalen Werbeausgaben sieht Group M 2018 bei 203 Mio. Dollar (2017: 182 Mio.). Für 2017 gehen die weltweiten Group-M-Experten davon aus, dass 44 Prozent der Online-Display-Ausgaben auf automatisierte Ausspielungen (Programmatic Advertising) entfallen. 2018 sollen es 47 Prozent sein.

Der Anteil in Deutschland liegt bei 31 Prozent und wird vermutlich auf rund 33 Prozent ansteigen.

Trendthemen

Laut einer Expertenbefragung im WPP-Agenturnetz treiben die Werbebranche vor allem die Themen Blockchain, Künstliche Intelligenz (KI), Datenmanagement und die Messbarkeit von tatsächlichen Reichweiten digitaler Werbung (Viewability) um. Ebenfalls präsent sind die Tendenz, dass Werbekunden zunehmend Aufgaben inhouse erledigen (vor allem strategisch), die Ausführung aber meist Agenturen überlassen, sowie steigende Preise bei messbaren Werbeplattformen und die Marktmacht des Duopols Google-Facebook.


Autor: Susanne Herrmann

schreibt als freie Autorin für W&V. Die Lieblingsthemen von @DieRedakteurin reichen von abenteuerlustigen Gründern über Medien und Super Bowl bis Streaming. Marketinggeschichten und außergewöhnliche Werbekampagnen dürfen aber nicht zu kurz kommen.