Dieser Nutzung von Product Placement versuchen die deutschen Medienanstalten mit Werkzeugen zu kontern, die rückwärts gerichtet sind. Die aktuellen Regelungen im deutschen Medienrecht sind ablehnend gegen Werbung geprägt und gegen Innovationen gerichtet, denen sich ein Land wie Deutschland nicht verschließen sollte und laut Regierungserklärung auch nicht möchte. Verbraucherschutz wird angeführt und das in einer Zeit, in der Verbraucher sich so frei und umfassend informieren können, wie nie zuvor. 

Umgekehrt sorgen die Regeln dafür, dass in Deutschland die Qualität des Fernsehens abnimmt, weil die Redaktionen wegen des Pauschalverdachtes der Schleichwerbung Markenauftritte scheuen. Dies mündet in Fernsehproduktionen, in denen heute noch grundsätzlich Autos der vorletzten Generation gefahren oder Suchmaschinen mit Fantasienamen gezeigt werden. 

Beides widerspricht dem Anspruch, Realität abzubilden. Auf den indirekten Einfluss auf die deutschen Kinoproduktionen, die vorsorglich aber oft unbegründet mit den gleichen Restriktionen versehen werden, hat der Verband schon mehrfach hingewiesen. 

Es ist notwendig, dass die Regeln für Product Placement in den unterschiedlichen audiovisuellen Kanälen gleich gestellt werden. Die Forderung der Monopolkommission, die vor kurzem eine Flexibilität angemahnt hatte, ist aus unserer Sicht zu begrüßen und sollte ausdrücklich auch Product Placement beinhalten.

Das Thema wird auf dem ProPKo Branded Entertainment Summit und Award  am 15. Oktober in Stuttgart zur Diskussion stehen.


Autor: W&V Gastautor:in

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