Gemeinsame Cloud-Plattform:
BMW tut sich mit Microsoft zusammen
Vernetzte Maschinen halten Einzug in Fabriken – die Einbindung kann aber komplex sein. BMW und Microsoft wollen das mit einer Cloud-Plattform ändern.
BMW und Microsoft wollen mit einer offenen Plattform die Integrationen vernetzter Maschinen in der Produktion einfacher machen. Das teilen die neuen Partner gemeinsam mit.
Laut BMW-Manager Alexander Angebrandt müsse man zum Beispiel für die Integration von Industrierobotern individuell mit einzelnen Anbietern der Technik arbeiten. Mit der neuen Plattform sollen neutrale Lösungs-Vorlagen dafür in der Cloud vorgehalten werden.
BMW selbst betreibe mit Hilfe der Plattform bereits rund 3000 Maschinen, zum Beispiel Roboter und Sensoren-Systeme. Bis Jahresende sollen vier bis sechs Partner aus dem Autozulieferer-Geschäft dazukommen. Die Plattform stehe auch anderen Autoherstellern offen - mit ihnen seien aber noch keine Gespräche geführt worden. Zugleich solle die Plattform aber nicht nur auf die Branche beschränkt bleiben, betonte Angebrandt, der bei BMW für Entwicklung und Betrieb der IT-Systeme in Produktion und Logistik zuständig ist.
Microsoft trägt zur Plattform den Cloud-Service seiner Plattform Ature bei. Die Rentabilität der Fertigung werde bislang oft durch komplexe Softwaresysteme behindert, in denen die Daten in einzelnen Silos lagern und damit die Produktion ausbremsten, erklärten die Unternehmen. BMW und Microsoft erhoffen sich von der Initiative, dass die Entwicklung intelligenter Fabriklösungen besser unterstützt wird.
Der Stand der Dinge
Microsoft hatte in den vergangenen Jahren massiv seine Software geöffnet und setzt inzwischen stark auf allgemein zugängliche Open-Source-Software.
BMW ist mit dem Wunsch nach Vernetzung nicht allein: Volkswagen und Amazon gaben erst kürzlich bekannt, partnern zu wollen. Und Siemens soll dabei die weltweit 122 Volkswagen-Fabriken vernetzen. Dazu tritt der Industriekonzern dem Cloud-Bündnis der beiden bei, das die Fabriken des Autobauers produktiver machen soll.
W&V Online/dpa