Gegen-Aktion "Still in its Prime Day"

Wie jedes Jahr gibt es auch diesmal Kritik am entfesselten Internet-Kommerz. Beispielsweise möchte Jimdo den Prime Day zum Anlass nehmen, um für mehr Solidarität besonders für kleine Geschäfte zu werben. Der Anbieter eines Website-Baukastens ruft dazu auf, nicht bei einem "anonymen Internetkonzern", sondern bei den kleinen Händlern zu kaufen.

Eine weitere Gegen-Aktion zum Prime Day kommt von Back Market. Der "Still in its Prime Day" soll den Wert der Dinge zelebrieren, die wir bereits besitzen. Der Marktplatz für gebrauchte Elektro-Geräte kooperiert bei der Kampagne gegen Überkonsum mit iFixIt, einer Reparatur-Plattform. Mit dem Aktionstag, der einen Tag vor dem Prime Day lief, möchten die beiden Unternehmen eigenen Angaben zufolge "ein größeres Bewusstsein für die Kosten schaffen, die der übermäßige Konsum für unseren Geldbeutel und unseren Planeten bedeutet." Wir würden unsere Fähigkeit verlieren, die Dinge, die wir gekauft haben, wirklich zu genießen, heißt es.

Vianney Vaute, Co-Gründer von Back Market, sagt: "Back Market und iFixit haben ein gemeinsames Ziel: die Kreislaufwirtschaft zu fördern, indem wir die Lebensdauer unserer Elektronik verlängern." Anstatt blindlings dem Kult des Neuen zu folgen, müssten Verbraucher lernen, bewusst zu konsumieren.

Die Initiative von Back Market erinnert an eine freche Aktion von Patagonia: 2011 verschickte die Modemarke am "Cyber Monday" eine vermeintliche Werbemail mit der Aufforderung "Kaufen Sie diese Jacke nicht!"


Autor: Maximilian Flaig

Maximilian Flaig studierte Amerikanistik in München, volontierte bei W&V und schrieb währenddessen auch für die Süddeutsche Zeitung. Der gebürtige Kölner verantwortet die Themenbereiche Performance & Analytics, KI & Tech sowie SEO und hat ein besonderes Faible für Sportmarketing.