Der Werbekonzern WPP und sein Mediaableger Group M reagieren damit auf den Trend, dass große Werbekunden immer häufiger Kreativ-, Digital- und Mediaagentur zusammenspannen oder in Pitches gegeneinander antreten lassen. So hat auch Remitz' künftiges Projekt mit dem klassischen Mediageschäft nur zum Teil zu tun. Es sei „ergänzend zu den operativen Mediathemen, die bereits optimal durch unsere Mediaagenturen bedient werden“, sagt Remitz. Holding-Boss Blomenkamp ergänzt: „In einer Welt, in der Rollen und Aufgaben nicht mehr selbstverständlich definiert sind, ist es festes Ziel, unsere Relevanz für Kunden permanent zu steigern.“

Der bisherige Mediacom-Chef Paul Remitz soll eine neue Group-M-Unit aufbauen

Der bisherige Mediacom-Chef Paul Remitz soll eine neue Group-M-Unit aufbauen

Auf den neuen Mediacom-Chef Krause warten nun große Herausforderungen. Dort ist man immer noch mit den Folgen des Verlusts des Großkunden Volkswagen beschäftigt. Mit dem kürzlich verkündeten Gewinn des globalen Mediaetats des Autokonzerns PSA, der Mutter von Peugeot und Citroën, konnte Mediacom nach der VW-Scharte wieder Boden gewinnen. Krause ist gleich in einem Pitch gefordert, von dem für die Agentur viel abhängt: Ein anderer Schlüsselkunde, die Deutsche Telekom, soll verteidigt werden. Der 39-Jährige hatte den Chefposten bei MEC erst vor einem Jahr angetreten. Davor war er seit 2013 COO der Agentur. Seine Karriere startete er 2004 als Trainee bei Mediacom.

Mediacom ist mit Abstand die größte Mediaagentur in Deutschland. Laut den jüngsten Zahlen des Pariser Recma-Instituts hat die Düsseldorfer Agentur einen Marktanteil von 16,7 Prozent nach Billings - also der Summe der von Mediaagenturen betreuten Werbegeldern.


Autor: Thomas Nötting

ist Leitender Redakteur bei W&V. Er schreibt vor allem über die Themen Medienwirtschaft, Media und Digitalisierung.