Nach Rassismus-Vorwürfen:
Mohrenbräu ändert sein Logo - was kaum auffällt
Nicht nur der Name Mohrenbräu, sondern auch die stilisierte Silhouette im Logo zogen massive Kritik auf sich. In einem langen Überarbeitungsprozess entstand ein neues Logo. Mit minimalen Änderungen.
Die Black-Lives-Matter-Bewegung hat einige Marken zum Überarbeiten ihres Logos oder Namens gebracht: Meinl, Uncle Ben's, "Red Skins" und "Chicos Lollies" wurden umbenannt und auch die österreichische Brauerei Mohrenbräu stand ziemlich in der Kritik. Zeitweise stellte das Unternehmen seine Social-Media-Kanäle ab. Jetzt präsentiert sich die Brauerei mit einem neuen Logo.
Eine große strategische Veränderung bietet das neue Logo aber nicht. Noch immer ist darauf ein schwarzer Kopf zu sehen. Die Lippen sind weniger dick, die Nase etwas kleiner, die Locken minimal glatter. Laut Mohrenbräu soll diese neue Bildmarke den schwarzen Kopf neutral darstellen und keine kolonialistischen, diskriminierenden Züge mehr aufweisen.
Eine sehr alte, historische Darstellung wird nicht mehr eingesetzt. Sie ist noch auf dem Kellerbier und in manchen Werbemitteln zu finden und zeigte nicht nur die schwarze Silhouette eines Kopfes, sondern ein Gesicht im Profil, sehr überspitzt mit krausem Haar und sehr dicken Lippen. "Wir haben erkannt: Das verletzt die Menschen und das entspricht nicht unserer Wertehaltung", so Mohrenbräu.
Eine weitere Änderung betrifft den Schriftzug – hier kehrt die Brauerei zu einer historischen Version zurück. Außerdem ist die Zahl 1763 präsent. Die Jahreszahl verweist auf die erste urkundliche Erwähnung der Brauerei unter Johann Mohr, davor war die Zahl 1834 kommuniziert worden, in dem Jahr übernahm die Familie Huber die Brauerei.
An dem Namen hält die Brauerei aber fest – auch er war Ziel der Kritik. Dazu das Unternehmen: "Vieles, das vor nicht allzu langer Zeit als selbstverständlich galt, wird heute hinterfragt. Die Diskussion um unser Logo wurde in den vergangenen Jahren mehrmals und in zunehmender Heftigkeit geführt. Weder können und wollen wir uns Rassismus unterstellen lassen, noch lassen wir uns von Menschen mit ausländerfeindlicher Haltung vereinnahmen. Auch wenn man es nie allen recht machen kann: Wir sind überzeugt, dass unser neuer Auftritt unsere Werte nach außen sichtbar macht. Unsere Marke soll verbinden und nicht spalten. Das ist die Grundlage für unseren Erfolg als 'das Vorarlberger Bier'."
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