Business-Porträts:
Schön auf Social Media – 7 Tipps für gute Selfies
Froschperspektive und Doppelkinn müssen nicht sein. Mit welchen Tipps und Tricks die Selbstdarstellung funktioniert, erklärt Iris Müller, iPhone-Fotografin.
Social Media ohne Fotos – undenkbar. Auch Unternehmerinnen und Unternehmer brauchen Bilder für ihren Social-Media-Auftritt. Bilder werden 60.000-mal schneller erfasst als Texte. Aber jedes Mal einen Fotografen kommen lassen, wenn der Internet-Auftritt aufgefrischt werden soll? Wozu haben wir schließlich Handys mit leistungsstarken Kameras? Hier kommen meine 7 Tipps, damit eure Selfies fürs Business gelingen.
1. Gedanken zum Outfit
Überlegt euch, welches Outfit ihr auf dem Selfie fürs Business tragen wollen. Das kann der Geschäftsanzug ebenso sein wie die Lieblingsbluse. Am besten ist das, in dem ihr euch am wohlsten fühlt. Man sieht es den Bildern an, wenn die Kleidung nicht zum Charakter passt. Achtet bei der Wahl der Farben auf die Abstimmung mit der Umgebung und entscheidet euch möglichst für helle Töne. Zu dunkle Farben schlucken das Licht. Schießt ein ein paar Probebilder - auch um zu überprüfen, ob ihr unnötig korpulent wirkt, die Bluse knittert oder eine Haarsträhne absteht. Sollten die Bilder etwas unscharf sein, prüft, ob die Linse sauber ist. Bei glänzender Haut kann etwas Puder nicht schaden; Frauen empfehle ich ein leichtes, natürliches Makeup.
2. Die Schokoladenseite finden
Wir alle haben eine Schokoladenseite. Laut Peter Hurley, einem für Portraits berühmten Fotografen, ist bei 60 Prozent der Menschen die linke Seite fotogener und bei 30 Prozent die rechte. Acht Prozent der von ihm Portraitierten wirkten frontal fotografiert am besten und bei ganzen zwei Prozent war die Seite völlig egal. Der einfachste Weg, die eigene Schokoladenseite zu finden, ist eine Reihe von Fotos aufzunehmen. Mal von rechts, mal von links, mal von vorn, jeweils mehrere. Das Bild, das euch dann von allen am meisten zusagt, zeigt eure Schokoladenseite.
3. Unruhe ungeeignet
Wichtig für ein gutes Business-Selfie ist ein ruhiger Hintergrund. Eine Menschenmenge oder ein unaufgeräumtes Regal eignen sich nicht. Es darf eine schlichte Wand sein – vielleicht sogar in der Farbe eures Brand Designs? Je nach Unternehmen kann sich auch ein Hintergrund anbieten, der zur Firma passt: eine Glasfront bei einem Technologieunternehmen oder Holz für eine Manufaktur. Aber Achtung: Immer etwas Abstand halten, damit der Raum im Hintergrund Tiefe bekommt.
4. Das A und O – gutes Licht
Für gute Selfies eignet sich frühes oder spätes Tageslicht am besten, pralle Sonne und Blitzlicht solltet ihr ganz meiden. Stellt euch in geschlossenen Räumen seitlich vor ein Fenster und schaut in die Kameralinse. Also nicht auf das Display starren.
Durch den direkten Blick in die Kamera hat der Betrachter später den Eindruck, ihr würdet ihn ansehen. Der Standort am Fenster sorgt dafür, dass eine Seite des Gesichts heller beleuchtet wird als die andere. So werden die Konturen betont.
5. Die richtige Position
Wohl dem, der lange Arme hat. Der Abstand zwischen Gesicht und Kamera darf nicht zu klein sein. Als Faustregel gilt die berühmte Armlänge. Ist das zu nah, ein Stativ oder einen Stick nutzen und mit Selbst- oder Bluetooth-Fernauslöser arbeiten. Das gilt auch, wenn ihr keine ruhige Hand habt. Wählt den Modus Portrait.
Um ein Doppelkinn und übergroße Nasenlöcher zu vermeiden, fotografiert euch nicht von unten. Im Prinzip gilt: Alles Gute kommt von oben, am besten im 20-Grad Winkel. Ist der Winkel allerdings zu steil, wirkt euere Stirn überproportional groß.
6. Das Raster gegen Langeweile
Aktiviert die Funktion Raster in den Fotoeinstellungen. Und lächelt! Deswegen, da ihr so das Bild richtig „ausfüllt“. Haltet das Gerät so, dass eure Augen auf der oberen der beiden Querlinien liegen. Das wirkt – ebenso wie das Lächeln – sympathisch. Habt Geduld mit euch und macht eher zu viele als zu wenige Aufnahmen.
7. Ein Trick für professionelle Wirkung
Das Handy fokussiert euch automatisch, dafür sorgt die Autobelichtungs- und Autofokussierungsfunktion (AE/AF). Wenn ihr nun durch langes Tippen auf das Display die AE/AF Sperre aktiviert und über das Sonnensymbol die Belichtung etwas dunkler einstellt, dann wirkt euer Bild wie ein Bild vom Profi.
Zur Autorin: Iris Müller ist iPhone-Fotografin und Videografin sowie renommierte Arbeits- und Organisationspsychologin. 2018 hat sie ihre Liebe zur Handy-Fotografie zum Beruf gemacht.
Dieser Artikel erschien zuerst am 10. August 2022.
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