TechTäglich:
Smart Home 2022: Das Beste zum Fest
Bisher spricht im Smart Home das Thermostat oft noch nicht mit dem Fenstersensor. Das soll sich durch den gemeinsamen Standard Matter von Apple, Amazon, Ikea & Co. ändern, der jetzt Schritt für Schritt eingeführt wird.
Smart Home 2022: Das Beste zum Fest
Besser, smarter, teurer! Das sind die Technik-Trends 2022. Vor allem durch den schwachen Euro haben die Preise teilweise deutlich zugelegt – wie bei Apple, wo die neuen iPhones bis zu 200 Euro teurer wurden. Schnäppchen zu Weihnachten gibt es aber nach wie vor, zum Beispiel beim Smart Home. W&V hat die Tipps.
Der aktuelle Stand
Das Smart Home ist in Deutschland auf dem Weg zur "absoluten Mehrheit". Laut einer Studie des Technikverbands Bitkom haben aktuell 43 Prozent der Haushalte mindestens ein solches intelligentes Gerät im Einsatz. 2018 waren es noch 26 Prozent. Am beliebtesten sind vernetzte Lampen, deren Verbreitung seit letztem Jahr von 29 Prozent auf 36 Prozent gesprungen ist. Außerdem sorgen die hohen Energiepreise für einen Boom bei smarten Heizthermostaten, die mittlerweile in 25 Prozent aller Haushalte installiert sind – nach nur 15 Prozent im Jahr 2020. 90 Prozent der Nutzer würden solche Thermostate weiterempfehlen. Immer gefragter sind im Energiespar-Zeitalter intelligente Rollläden oder Markisen, die bei Sonneneinstrahlung automatisch herunterfahren, Steckdosen mit Verbrauchsmessung und vernetzte Stromzähler.
Schluss mit Smart-Home-Chaos
Mit Apples HomeKit oder Samsungs SmartThings, mit den Standards von Philips, Google oder Amazon, kocht bisher fast jeder Hersteller sein eigenes Süppchen. Und deshalb startet der Staubsaugroboter nicht, obwohl das smarte Türschloss meldet, dass die Wohnung leer ist. Und das schlaue Rollo "spricht" nicht mit der Wetterstation eines anderen Herstellers. Doch damit ist es bald vorbei. Denn praktisch alle wichtigen Anbieter wie Apple, Amazon, Google, Eve oder Ikea haben sich auf die neue Smart-Home-Plattform "Matter" geeinigt, die ab sofort eingeführt wird. Alle "Matter"-Geräte verstehen sich untereinander. Der Spiegel nennt die gemeinsame Sprache "Elektro-Esperanto". Wer jetzt ein schlaues Hausgerät kauft, sollte sich deshalb informieren, ob es künftig Matter unterstützt. Ältere Technik lässt sich meist auf den neuen Standard aktualisieren.
Heizen
Ob die 30 bis 40 Prozent Energieeinsparung, die die Hersteller smarter Thermostate versprechen, realistisch sind, hängt vom Einzelfall ab. Je älter und schlechter gedämmt eine Wohnung oder ein Haus ist, desto größer ist das Potenzial. 53 Prozent der Nutzer berichten, dass ihr Verbrauch durch das smarte Heizen "eher gesunken oder deutlich gesunken" ist. Bei einem Drittel ist die Technik für einen Vergleich noch nicht lange genug installiert. Die Geräte ersetzen das bisherige Thermostat und regeln die Temperatur mit einem kleinen Stellmotor per App oder direkt an der Heizung. Die Installation dauert auch für Laien nur wenige Minuten, Wasser tritt keines aus. Und wenn die Heizung mit einem Tür- oder Fenstersensor vernetzt ist, schaltet sie sich beim Öffnen automatisch aus – und danach wieder ein. Der Münchner Hersteller Eve setzt mit seinem Thermostat "Thermo" (75 Euro) auf Apple-Umgebungen, ein zusätzliches Steuergerät ("Bridge") ist nicht nötig. Ebenfalls aus München kommt das Tado V3+, das als Starterkit mit Thermostat und Bridge 130 bis 150 Euro kostet. Beim AVM Fritzdect 302 (85 Euro) dient ein Fritzbox-Router als Zentrale.
Licht
Philips bietet neuerdings nicht nur die Leuchten seiner Erfolgsmarke "Hue" an – sondern auch simplere Geräte unter dem Namen "WiZ". Sie brauchen keine Bridge als Steuergerät, sondern sind per WLAN vernetzt. Das kann in Einzelfällen zu Aussetzern führen, läuft im Alltag aber in aller Regel problemlos. WiZ-Leuchten kosten meist höchstens die Hälfte eines vergleichbaren Hue-Modells. So gibt es eine Lampe für die gängige E27-Fassung mit regelbaren Farben von WiZ schon um die 13 Euro.
Staubsaugroboter
Clevere Robos irren nicht im Zufallsmodus durch die Wohnung, sondern orientieren sich per Laser oder Kamera. So wissen sie genau, wo sie schon gesaugt haben, und wo noch nicht. 2022er-Sieger bei Warentest ist der Miele RX3 Scout Home Vision (Note 2,1, 640 Euro), der auf Hartböden sehr gut saugt, und auf Teppich zumindest noch befriedigend. Spar- und Preistipp ist der 360 S7 PRO für rund 280 Euro, der auf Hartböden mit Note 1,6 fast so gut reinigt wie der Testsieger.
Ikea
Die Schweden verkaufen nicht nur Billy-Regale, sondern haben sich auch zum Spezialisten für günstige Smart-Home-Geräte gemausert. Drahtlose Leuchten (Schwedisch: "Trådfri") gibt es ab 8 Euro, smarte Rollos ("Kadrilj") ab 120 Euro und Luftreiniger mit App-Steuerung ("Starkvind") für rund 150 Euro – alles spürbar günstiger als bei der Konkurrenz.
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