Gleiche Regeln für alle:
Wegen Krypto-Werbung: Millionenstrafe für Kim Kardashian
Für die Anleger:innen ging der Finanztipp von Kim Kardashian nach hinten los, denn EthereumMax verlor 97 Prozent an Wert. Nun muss die Celebrity zahlen. Grund ist jedoch die Kennzeichnungspflicht.

Foto: Shutterstock | Tinseltown
Kim Kardashian hat eine Kryptowährung empfohlen und verschwiegen, dass sie dafür ein 250.000 US-Dollar erhalten hat. Das kommt ihr nun teuer zu stehen. Denn die US-Börsenaufsicht SEC brummte dem Reality-Star eine Strafe von 1,26 Millionen Dollar (umgerechnet etwa 1,29 Millionen Euro) auf. Diese setzt sich zusammen aus einem Bußgeld von einer Million Dollar, sowie einer Rückzahlung des Honorars plus Zinsen. Außerdem wird sie drei Jahre lang keine Werbung für Kryptowährungen machen.
"Frau Kardashian hat es versäumt, diese Informationen offenzulegen."
Konkret wird der Celebrity vorgeworfen, für eine Empfehlung bei Instagram von dem Anbieter EthereumMax 250.000 Dollar bekommen und dies nicht offengelegt zu haben. Doch was für andere Influencer gilt, gilt auch für die Kardashians. Nach den Bundeswertpapiergesetzen müsse jede Person, die für ein Krypto-Wertpapier wirbt, die Art, die Quelle und die Höhe der Vergütung offenlegen, die sie im Gegenzug für Werbung erhält, sagte Gurbir S. Grewal von der SEC: "Die Anleger haben ein Recht darauf zu erfahren, ob die Werbung für ein Wertpapier unvoreingenommen ist." EthereumMax hat übrigens nichts mit der zweitgrößten und als sehr stabil geltenden Kryptowährung Ether zu tun, die auf der Ethereum-Blockchain läuft. Expert:innen halten das Branding "EthereumMax" daher für problematisch, da es suggeriere, die Token seien Teil des Ethereum-Netzwerks.
1,26 Millionen US-Dollar - Peanuts für eine Kardashian
Das Verfahren wurde bereits im Januar 2022 eröffnet und bezieht sich auf einen Post vom Juni 2021. Darin schrieb die Celebrity: "Are you guys into crypto?" und schickte den Disclaimer hinterher: "Das ist kein Finanztip, ich teile einfach nur, was mir meine Freunde gerade über die Ethereum-Max-Token erzählt haben." Sie fügte den Hashtag #Ad hinzu, um zu zeigen, dass es sich bei dem Beitrag um bezahlte Werbung handelte. Das war der SEC jedoch nicht genug. SEC-Chef Gary Gensler sagt: "Der Fall von Frau Kardashian dient als Erinnerung für Prominente und andere. Das Gesetz verlangt von ihnen, der Öffentlichkeit darzulegen, wann und wie viel sie für die Förderung von Investitionen in Wertpapiere bekommen." Laut Medienberichten hat die 41-jährige bereits eingewilligt, die Strafe zu zahlen. Was sind schon 1,26 Millionen Dollar bei einem geschätzten Vermögen von 1,8 Milliarden Dollar.
Pump and Dump: Die zweifelhafte Währung verlor 97 Prozent an Wert
Die Aufsicht ist da nicht gerade zimperlich und warnt schon seit Längerem vor zweifelhaften Investment-Tipps - besonders wenn es um Digitalwährungen geht. Es ist auch nicht das erste Mal, dass sie Prominente mit hoher Reichweite zu Strafen verurteilt. Bereits 2018 hatte die US-Börsenaufsicht Box-Star Floyd Mayweather und Hip-Hop-Produzent DJ Khaled hohe Geldbußen aufgebrummt, weil sie auf ihren Social-Media-Kanälen Werbung für ICOs (Initial Coin Offerings) machten. Mayweather jedoch scheint aus dem Fehler nicht gelernt zu haben, gegen ihn wurde im Januar dasselbe Verfahren mit Gegenstand EthereumMax eröffnet.
Hinzu kommt, dass EthereumMax im Zeitraum Juni 2021 bis zur Eröffnung der Verfahren im Januar 2022 97 Prozent an Wert verloren hat, was einige Anleger dazu veranlasst hat, es als "Pump-and-Dump"-System zu bezeichnen. Das bedeutet, dass der Preis eines Vermögenswerts durch falsche oder irreführende Aussagen künstlich in die Höhe getrieben wird. Oder eben durch besonders große Reichweite. Denn auch dies war Gegenstand der Klage gegen Kardashian und Mayweather.
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