Beitrag von Till Diestel:
ADC-Fazit: Till Diestel lobt gestiegene Qualität bei Filmen
Lange Zeit sah Till Diestel Storytelling-Defizite bei deutschen Spots. Doch beim ADC 2017 war der Kreativdirektor von Adam & Eve DDB von den Filmarbeiten begeistert.
Das diesjährige ADC-Festival und der ADC-Wettbewerb 2017 lassen die deutsche Werbebranche in einem positiveren Licht dastehen als in manchen Vorjahren: Qualitativ hochwertige Arbeiten auf breiter Basis, statt nur weniger Glanzlichter. Plus ein erweitertes Regelwerk, das zwar nicht bei jedem Juror auf Begeisterung stieß, zumindest aber deutlich breitgefächertere Entscheidungen ermöglichte als in der Vergangenheit.
"Der ADC lebt", findet Till Diestel, der junge deutsche Kreative, der als Creative Director bei Adam & Eve DDB in London arbeitet - und Mitglied der Filmjury war. Speziell in dieser Kategorie sei die Qualität enorm gestiegen. Im vergangenen Jahr noch hatte Diestel den heimischen Kreativen in Sachen Film erheblichen Nachholbedarf attestiert.
Hier seine Einschätzung:
"Ich habe ein hohes kreatives Niveau und konstruktive Diskussionen in der ADC-Jury erlebt. Wir haben insgesamt viel verliehen in diesem Jahr, aber die Arbeiten haben es verdient. Die Jury war hart, aber sehr, sehr herzlich und einfach lustig. Danke!
Vor allem die Arbeiten aus der Filmjury haben mich dieses Jahr nachhaltig überrascht. Auf echten Kunden wurden hier wirklich tolle Filme produziert. Vor allem die Qualität der Exekution war sehr hoch. Smart, Hornbach, VW, Nowness sind allesamt auf internationalem Niveau und machen Lust auf mehr Film aus Deutschland.
Die Kategorie Musikvideo ist ebenfalls eine gute Ergänzung, aber sie muss ernst genommen werden. Musikvideos sind eine Kunstform und nicht einfach Werbespots, in denen ein Typ singt.
Toll fand ich die Ausstellung in diesem Jahr. Die neue Anordnung der Arbeiten ist so schön einfach, das Weglassen der doppelten Einreichungen führt zu einer viel positiveren Bewertung der einzelnen Arbeiten und die App ist auch super umgesetzt.
Abschließend noch eine kleine, leise Kritik: Wettbewerbsübergreifend fanden sich trotzdem noch immer viele, viele Social-Arbeiten sowie extra für Awards entwickelte Projekte aus Deutschland. Der Klassiker halt. - Freue mich auf 2018."