Auf Print heruntergebrochen zeigt sich, wie viel einzelne Titel umsetzen. Für Springers BamS und Burdas Bunte läuft es jedenfalls gut. Die neuen Gebiete des TV-Supplements Prisma spiegeln sich im Anzeigenumsatz wider. 

Die Print-Performance veranschaulicht.

Die Print-Performance veranschaulicht.

Welche Marken werben besonders intensiv?

Der mit Abstand größte Werbungtreibende bleibt Procter & Gamble mit Werbeinvestitionen in Höhe von 0,688 Milliarden Euro und einer Wachstumsrate von 7,1 Prozent. Mit einem Wachstum der Bruttowerbeausgaben gegenüber dem Vorjahreszeitraum können sich neben P&G nur Ferrero (+1,2 Prozent), die Media-Saturn-Holding (+4,8 Prozent) und Kaufland (+8,8 Prozent) Plätze unter den Top 10 des deutschen Werbemarkts sichern.

Als Top Branche - ohne Berücksichtigung der Medienwerbung - kann sich im bisher abgelaufenen Jahr 2018 trotz eines Rückgangs von -5,5 Prozent der PKW-Markt mit insgesamt 1,2 Milliarden Euro Bruttowerbeausgaben behaupten. Mit einem zweistelligen Wachstum in Höhe von +48,4 Prozent sichert sich die Lotterie-/Gewinnspiel-Branche einen Platz unter den Top 10 Branchen.

"Der Trend der letzten Jahre zeigt, dass der Lebensmitteleinzelhandel immer mehr Geld in Werbung investiert", heißt es von Nielsen. Trotz des rückläufigen dritten Quartals 2018 gegenüber Q3/2017 von -10,0 Prozent wurden die Werbeausgaben gegenüber dem Vorjahreszeitraum - bedingt durch die sehr guten ersten zwei Quartale in 2018 - in dem bisher abgelaufenen Jahr 2018 bereits überschritten (+8,8 Prozent / 1,1 Milliarden Euro brutto).

"Durch das bevorstehende Weihnachtsgeschäft wird der Lebensmitteleinzelhandel sicherlich einen neuen Spitzenwert bei den Bruttowerbeausgaben über 12 Monate in 2018 erreichen", gibt Dirk Reinbothe, Director Marketing Effectiveness bei Nielsen, einen Ausblick.

Auf den weiteren Plätzen unter den Top Branchen folgen mit einem einstelligen Wachstum gegenüber Vorjahreszeitraum die Branchen Arzneimittel (+6,7 Prozent), Süßwaren (+3,8 Prozent) und Möbel & Einrichtungen (+0,5 Prozent).

Was es zu bedenken gilt

Auch wenn die Nielsen-Zahlen fast einen rückläufigen Bruttowerbemarkt skizzieren – im Großen und Ganzen dürfte er deutlich gewachsen sein. Im Zeitalter der GAFAs (Google, Amazon, Facebook, Apple), die im Onlinewerbemarkt eine bedeutende Rolle spielen, funktioniert die Art der Marktbetrachtung nicht mehr.

Experten schätzen, dass in Deutschland mehr als zwei Drittel aller Onlineausgaben bei den internationalen Plattformen Google, Facebook & Co landen. Dieses beträchtliche Volumen wird von den Statistiken der Marktforscher aber noch nicht erfasst – schlicht deswegen, weil die Plattformen weder ihre Umsätze noch ihre Kunden melden.

In der Statistik fehlt also ein ziemlich großes Stück vom Onlinewerbemarkt, der – trotz gelegentlicher Budgetüberprüfungen einzelner Werbungtreibender und bestimmter Kanäle  - unterm Strich weiter wächst.                                        


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.