
Brand Diagnostics:
Hirn vs Bauch: Wie Pringles & Co. auf Neuro-Power optimiert werden
Wie kommt eine neue Marke in den Kopf der Konsument:innen? Andreas Billker (Kellanova) und Christian Scheier (Brainsuite) geben Einblick, wie ihre enge Zusammenarbeit Marken mit Neuro-Power und KI schärft.

Foto: W&V
Rund 122.000 Tonnen Kartoffelchips werden jährlich in Deutschland produziert, mit 18,3 Millionen Konsument:innen gehört Pringles – Teil des Kellanova-Portfolios – zu den drei stärksten Marken im deutschen Chips-Markt (Statista).
Doch im Hintergrund passiert mehr, als das Snackregal vermuten lässt. Denn 2026 bringt Kellanova mit Cheez-It eine Marke nach Deutschland, die schon vor dem ersten Spot gründlich getestet wurde – nicht am Markt, sondern im Kopf der Konsument:innen. Möglich macht das der Schulterschluss von Hirnforschung und Technologie: Im Zusammenspiel mit künstlicher Intelligenz wird Neuromarketing für Marken wie Cheez-It zum echten Game Changer. Und hilft beispielsweise, die im US-Markt längst ikonische Brand passgenau für den deutschen Markt aufzusetzen.
Neuro trifft Marke – und KI macht’s skalierbar
Wie das geht und warum Kellanova so intensiv auf Neuro-Power setzt, bespreche ich in Folge 39 des W&V Trendhunter mit Andreas Billker, Senior Marketing Manager DACH bei Kellanova für die Range Salty Snacks, und Christian Scheier, Chief AI Officer und Co-Gründer von Brainsuite (zu den Kunden zählen dm, Henkel, Lavazza oder die Sparkassen Finanzgruppe) und einer der renommiertesten Experten für Neuromarketing hierzulande; sein Fachbuch „Wie Werbung wirkt“ gilt immer nach als Standardwerk des Neuromarketings.
Seit Jahren arbeiten beide eng zusammen, wenn es darum geht, Marken wie Pringles oder Cheez-It mithilfe von Neuro-Insights, und das inzwischen unterstützt durch KI, gezielt zu schärfen.
Zwischen Hirn, Herz und Haltung
Im Podcast wird schnell klar: Hier geht es nicht um graue Theorie, sondern um gelebte Praxis. Andreas Billker schildert offen, wie sich der Umgang mit Kreation verändert hat, seit messbare Wirkung Teil des Prozesses ist: „Wir diskutieren heute ganz anders – nicht mehr nur auf Basis von Meinung, sondern mit echtem Wirkungsverständnis.“
Das bedeutet nicht, dass Intuition verschwunden ist. Aber sie bekommt eine belastbare Grundlage. Und das ist gerade in gesättigten Märkten entscheidend – denn dort, wo die Aufmerksamkeitsspanne schrumpft, zählt jede Sekunde.
Was außerdem deutlich wird: KI ist kein Ersatz für Kreativität, sondern ein Werkzeug zur Schärfung. Die neuronalen Modelle von Brainsuite helfen, früh zu erkennen, welche Botschaften im System 1 der Konsument:innen ankommen – und welche untergehen. Das spart nicht nur Media-Etat, sondern reduziert auch klassische A/B-Schleifen. Denn wer früh weiß, was wirkt, geht sicherer raus.
Drei Learnings aus der W&V Trendhunter-Folge
- Neuromarketing liefert Markenverantwortlichen nicht nur Daten – sondern Sicherheit in der Entscheidung.
- KI-gestützte Tools machen kreative Arbeit messbar, ohne sie zu entwerten.
- Gute Zusammenarbeit beginnt mit Offenheit – und mit einem gemeinsamen Ziel: Wirkung.
Jetzt reinhören
Warum bei Kellanova längst keine TV-Spots mehr ohne Attention-Analyse starten, wie das erste Cheez-It-Visual komplett verworfen wurde – und welche Aha-Momente selbst erfahrene Marketingprofis bei der neuronalen Analyse erleben: Das erfährst du in Folge 39 des W&V Trendhunter – gleich reinhören:
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