Produktlaunch:
The Female Company geht wieder unter die Aktivist:innen
The Female Company hat es schon immer verstanden, Produkte mit politischen Statements und hochwertigen Testimonials zu verbinden. Die neueste Aktion kommt von Grey und setzt sich gegen häusliche Gewalt ein.
The Female Company kann ja vieles sehr gut, zwei Dinge davon sind, Produktlinien am laufenden Band zu launchen und diese dann auch noch mit einem politischen Statement zu versehen. Meist handelt es sich dabei sogar noch um einen thematischen Tabu-Bruch oder wird mit einer aktivistischen Aktion verbunden. Man denke nur an das legendäre Tampon-Buch, die Pornhub-Aktion, die Klitoriskette, das Chlamydien-Test-Kit mit einer Pornodarstellerin und und und... Bei der neuen Periodenpanty-Linie "Extra Protection" geht es dieses Mal um das Thema häusliche Gewalt. Sie soll ein Statement gegen sexualisierte und häusliche Gewalt setzen und fordert eine Reform des Sexualstrafrechts. Der Anstoß und die Idee zur Aktion kommt von Grey Germany. Als Testimonials konnten Ines Anioli und Stefanie Giesinger gewonnen werden.
Mirja Johanns, Account Directorin bei Grey Germany sagt: "Wir haben die Idee bereits im vergangenen Jahr vorgestellt. Da die Umsetzung zum damaligen Zeitpunkt nicht möglich war, freut uns besonders, dass ein neuer Anlauf auf Wunsch von The Female Company gestartet wurde. Die große Resonanz auf die Kampagne schon am Starttag belohnt uns alle für unsere Hartnäckigkeit und viele Extrameilen. Es geht ja jetzt erst richtig los."
Laut The Female Company erlebt eine von vier Frauen im Laufe ihres Lebens Gewalt in der Partnerschaft. Viele Betroffene trauen sich jedoch nicht, die Übergriffe zur Anzeige zu bringen. Das bestätigt auch eine Umfrage, die das Berliner Start-Up durchführte: Von 7.843 Befragten geben 24 Prozent an, schon einmal selbst Gewalt in der Partnerschaft erlebt zu haben. Ganze 57 Prozent kennen Betroffene oder waren Zeug:in eines Vorfalls. 90 Prozent gaben dennoch an, die Taten nicht bei der Polizei angezeigt zu haben.
Yes means Yes: Über The Female Company online Strafanzeige stellen
Um auf dieses Problem aufmerksam zu machen und Betroffenen und Angehörigen den Zugang zu Hilfsinformationen zu erleichtern, befindet sich ab jetzt versteckte Hilfe in der Periodenunterwäsche von The Female Company. Ausgestattet mit "Extra Protection" sind die zwei Panty-Modelle "My body my rules" und "Yes means Yes". Ein unauffällig eingenähter QR-Code führt zu einer Webseite, die aussieht wie ein normaler Online-Shop. Der Clou: versteckt auf der Kampagnenwebseite befinden sich nicht nur Hilferufnummern und wichtige Informationen zum Erkennen körperlicher und psychischer Gewalt in Zusammenarbeit mit dem Verein Weisser Ring, es kann auch direkt online Strafanzeige gestellt werden. Der Weisser Ring e. V. ist ein gemeinnütziger Verein zur Unterstützung von Kriminalitätsopfern. Er wurde 1976 gegründet und ist mit rund 44.000 Mitgliedern Deutschlands größte Hilfsorganisation für die Opfer von Kriminalität.
Aline Schmid, Senior Brand Marketing Manager bei The Female Company sagt: "Es war vom ersten Tag der Zusammenarbeit klar, dass wir gemeinsam nicht nur ein Statement konzipieren wollten, sondern ein echtes Hilfsangebot für Betroffene und Aufklärung auf allen Kanälen. Umso stolzer sind wir, dass wir nun Aufmerksamkeit auf ein Thema richten können, bei dem die meisten lieber wegschauen."
Die Botschafter:innen: Niemand möchte Opfer sein
Die Influencerinnen Stefanie Giesinger und Ines Anioli brachen als wichtigste Botschafter:innen zum Start der Aktion am 13. Juni auf ihren Instagram-Kanälen erneut ihr Schweigen. "Wir leben in einer Gesellschaft, in der 'Du Opfer' ein Schimpfwort ist", so Ines Anioli, welche ihre eigenen Erfahrungen 2021 publik machte, auf die eine Solidaritätsbewegung auf Social Media der Hashtag #KonsequenzenFuerLuke folgte. "Niemand möchte gerne Opfer sein. Einerseits weil damit einhergeht, dass einem Gewalt angetan wurde. Und andererseits, weil man als Opfer nicht gerade beliebt ist. Man braucht also richtig viel Mut, um sich einzugestehen, dass man ein Opfer ist. Vor allem, wenn der/die Täter:in der/die eigene Partner:in ist. Deswegen fordern wir nicht nur mehr Aufklärung, mehr Hilfsangebote und mehr Solidarität, sondern wir bieten sie auch an." Giesinger arbeitete bereits in der Vergangenheit mit der Organisation Pink Stinks, um auf das Thema aufmerksam zu machen.
Die Kampagne wird um eine Petition auf change.org ergänzt
Der 70 Sekunden lange Kampagnenfilm wurde zuerst auf den Instagram-Accounts von The Female Company und Stefanie Giesinger veröffentlicht und ist auf der Webseite sowie zusätzlichen SoMe-Kanälen zu sehen. Ziel ist eine Verbreitung über weiteren organischen Zielgruppen-Content. Bereits zwölf Stunden nach der ersten Ausspielung hat der Film fast eine Million Views erreicht.
Neben der viralen Bekanntmachung des Hilfsangebotes unterstützt die Kampagne zusätzlich eine Petition für eine Gesetzesänderung. Gemeinsam mit Anioli und Giesinger fordert The Female Company eine Reform des deutschen Sexualstrafrechts zu "Ja heißt ja" wie kürzlich in Spanien eingeführt wurde. Seit 2016 gilt hierzulande der Grundsatz "Nein heißt Nein". Eine Vergewaltigung ist dann strafbar, wenn die betroffene Person ein "Nein" zum Ausdruck gebracht hat. Was jedoch, wenn Betroffene unter Androhung von Gewalt oder unter Druck kein "Nein" mehr zum Ausdruck bringen können? Dass ein gemeinsam ausgedrückter Konsens im Sinne von "Yes means Yes" rechtliche Basis sein sollte, machen auch Länder wie Dänemark und Schweden bereits vor und verankern dies gesetzlich – mit Erfolg. Nach dem "Einverständnisgesetz" kann es nicht mehr als Zustimmung gedeutet werden, wenn sich die Betroffenen passiv verhalten. Es muss auf verbale oder nonverbale Weise Einverständnis zum Ausdruck gebracht werden.
The Female Company fordert dasselbe für Deutschland und tut sich dafür neben Giesinger und Anioli mit den Aktivistinnen Vanessa Bell und Maria Schrammen zusammen. Die Petition "Yes means Yes" bei change.org hat bereits 45.000 Unterschriften – die passende Statement-Periodenunterwäsche und der direkte Link zur Petition ist auf der Website von The Female Company zu finden.
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