Event:
Wie Coldplay mit DHL die Welttournee nachhaltiger macht
Coldplay will die Hälfte seiner CO2-Emissionen einsparen und setzt auf erneuerbare Energien, Strom aus dem Tanzboden und den Logistikpartner DHL.
Scheinwerfer-Licht, Logistik, Flüge von der einen zur nächsten Location – bei der Welttournee einer Band entstehen jede Menge CO2-Emissionen. Die Event-Branche arbeitet längst an nachhaltigen Lösungen, nicht nur aus Imagegründen. Sie spürt die Auswirkungen des Klimawandels am eigenen Geschäft: Open-Air-Konzerte müssen wegen Stürmen und Starkregen abgesagt werden, bei Festivals stürzen Zelte ein, es gab bereits Verletzte und Tote. Wenn Versicherungen hier irgendwann abspringen, wird es keine solchen Events mehr geben.
Mit Coldplay setzt sich jetzt eine prominente Band das Ziel, die eigenen Tour nachhaltiger zu gestalten und zeigt, wie das gehen kann. Die "Music of the Spheres Tour" soll 50 Prozent weniger CO2 verursachen als frühere Tourneen. Unterstützung bekommt die Band dabei von DHL. Monika Schaller, Executive Vice President Konzernkommunikation, Nachhaltigkeit & Marke, Deutsche Post DHL Group sieht es als Aufgabe des Konzerns, "den Wandel voranzutreiben, aber auch andere Unternehmen und Marken zu inspirieren und nachhaltige Lösungen für diese zu ermöglichen."
Für DHL ist die Zusammenarbeit mit der Band auch eine passende Gelegenheit, die eigenen nachhaltigen Dienstleistungen zu präsentieren. Nicht zum ersten Mal. Auch die Zusammenarbeit mit Bryan Adams vor drei Jahren konnte die DHL in der Kommunikation geschickt nutzen. Damals spendete DHL für jedes verkaufte Ticket einen Baum, diesmal übernimmt das die Band Coldplay selbst.
DHL reduziert für die Coldplay-Tour die CO2-Emissionen in der Luft- und Seefracht durch den Einsatz nachhaltiger Biokraftstoffe. Für den Landtransport kann DHL auf eine umfangreiche Flotte von Elektrofahrzeugen und LKW zurückgreifen, die mit Flüssigerdgas aus organischen Abfällen betrieben werden. Der verbleibende Teil der Lieferkette wird durch einen Emissionsausgleich über den gesamten Lebenszyklus klimaneutral gestellt.
Erneuerbare Energie und Biodiesel
Neben den von DHL eingeführten Innovationen im Bereich der nachhaltigen Logistik hat Coldplay eine Reihe von Initiativen gestartet, um ihre Tournee so emissionsarm und umweltfreundlich wie möglich zu gestalten. Jede Show wird mit einer Mischung aus erneuerbaren Energien (wie Wind- und Solarenergie) und zertifiziertem Biodiesel versorgt. Transportable Solarpaneelen werden ausgelegt, Windräder installiert und die Fans selbst erzeugen Strom, wenn sie in bestimmten Bereichen auf hochmodernen kinetischen Böden tanzen oder auf Powerbikes strampeln.
Die Zusammenarbeit mit Coldplay passt zur Nachhaltigkeitsstrategie von DHL, wonach alle Emissionen bis 2050 netto auf null reduziert werden sollen. Bis 2030 will die Deutsche Post DHL Group mindestens 30 Prozent des Kraftstoffbedarfs durch nachhaltige Kraftstoffe decken.
Coldplay hofft, mit der Tournee auch Vorbild für andere Bands zu sein. In Deutschland setzt sich die Initiative "16 Steps bis 2025" für eine klimaneutrale Veranstaltungswirtschaft ein. Initiator Stefan Lohmann: "Unsere Branche ist akut vom Klimawandel bedroht, deshalb müssen wir jetzt gemeinsam aktiv werden!"
Verschiedene Verbände aus der Veranstaltungswirtschaft haben sich der 16-Steps-Initiative angeschlossen und unterstützen das Ziel, die Klimaneutralität bis 2025 zu erreichen, unter anderem mit der Nutzung von Ökostrom. Die Initiator:innen fordern die Veranstaltungswirtschaft auf, freie Flächen, Dächer und Parkplätze für den Solarausbau selbst zu erschließen oder zur Verfügung zu stellen. Insbesondere solle die öffentliche Hand ihre Messegelände, Locations, Theater, Museen und Parkplatzflächen entsprechend zum Solarausbau nutzen.
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