Musk wiederholte in dem Interview seine Behauptung, dass Tesla kurz davor stehe, seine Fahrzeuge zu autonom fahrenden Autos zu machen. Tesla sei der einzige Autohersteller, bei dem man glaube, volle Autonomie mit einem Software-Update erreichen zu können, betonte er. Es sehe danach aus, als würde es noch in diesem Jahr so weit sein, sagte Musk vorsichtig auf Nachfrage.

Vom CNBC-Journalisten David Faber daran erinnert, dass er schon vor Jahren immer wieder das baldige Meistern des autonomen Fahrens verkündet habe, sagte Musk, er sei wohl ein «pathologischer Optimist». Jetzt stimme ihn aber zuversichtlich, dass er mehrere Tage durch San Francisco gefahren sei, ohne viel in die Kontrolle über das Fahrzeug von der Software übernehmen zu müssen. Wie schon vor Jahren stellte er auch erneut in Aussicht, dass Tesla-Besitzer ihre Autos zum Geldverdienen als Robotaxis losschicken können würden.

Tesla lässt Kunden in den USA eine neue Version der Assistenzsoftware «Autopilot» mit der Bezeichnung «komplett selbstfahrend» testen.

Zugleich betont der Konzern, dass «Autopilot» die Fahrzeuge nicht zu selbstfahrenden Autos mache und die Menschen am Steuer die Verantwortung behielten. Nach gängiger Definition in der Branche ist auch die Variante im Test nicht mehr als ein Assistenzsystem.

Die General-Motors-Tochter Cruise und die Google-Schwesterfirma Waymo lassen derweil Robotaxis ohne einen Fahrer am Steuer durch San Francisco fahren. Musk behauptete im Interview, die Waymo-Technologie funktioniere nur auf präzise vermessenen Straßen, und werde durch Veränderungen wie Unfälle oder Bauarbeiten verwirrt. Tesla sei dagegen weiter und habe «praktisch» eine Lösung entwickelt, die überall funktioniere, sagte er.

Nutzer-Videos von Tests der neuen «Autopilot»-Version aus den vergangenen Monaten zeigten zum Teil erratisches Verhalten der Software. Das «Autopilot»-System steht nach mehreren Unfällen auch im Visier von Ermittlungen von US-Behörden.

Musk lehnt Home Office ab

In dem gut einstündigen CNBC-Interview verteidigte Musk auch seine kontroversen Tweets, verurteilte das Arbeiten von zu Hause aus und zeigte sich überzeugt, dass es chinesische Pläne zur Besetzung von Taiwan gebe.

Musk wurde unter anderem auf seine jüngsten Tweets über den Finanzier und Holocaust-Überlebenden George Soros angesprochen, in denen er unter anderem behauptete, dass dieser die Menschheit hasse. Auf die Frage, ob er mit solchen Tweets dem Geschäft seiner Unternehmen schade, hakte Musk ab: «Ich werde sagen, was ich sagen will - und wenn die Folge davon ist, Geld zu verlieren, dann ist das so.»

Der Tech-Milliardär, der für alle Angestellten von Tesla und Twitter die Rückkehr ins Büro nach der Pandemie anordnete, bezeichnete das Arbeiten von zu Hause aus als «moralisch falsch». Wieso sollten Leute, die Autos und Häuser bauten oder reparierten zur Arbeit gehen - und diejenigen, die vor dem Computer säßen, nicht, argumentierte er.

Zu Taiwan sagte Musk, es sei die offizielle Politik Chinas, die Insel unter Kontrolle zu bringen. Daher denke er, es gebe «eine gewisse Unabwendbarkeit bei der Situation». Die USA warnen China stets vor einer Militäraktion in Taiwan. Auf der Insel wird ein großer Teil der globalen Produktion hochmoderner Chips gefertigt. Tesla wäre von einem Konflikt um Taiwan weniger betroffen als andere Unternehmen, sagte Musk: «Ich wäre nicht sicher, wo man zum Beispiel ein iPhone bekommen würde.» Tesla hat ein großes Werk im chinesischen Shanghai.

Zum Thema Künstliche Intelligenz behauptete Musk, dass Tesla allen überlegen sei: «Ich bin nicht einmal sicher, wer die Nummer Zwei ist.» Musk war einer der Gründer des ChatGPT-Entwicklers OpenAI. «Ich bin der Grund, warum OpenAI existiert.» Inzwischen gründete Musk das neue eigene KI-Unternehmen X.AI, über das er noch nicht reden wollte.

Wie funktioniert eigentlich Werbung auf Twitch? Einen schnellen Überblick über die Möglichkeiten für Werbung auf der Plattform für Gamer & Co. bietet die aktuelle Ausgabe des W&V Executive Briefing zum Thema.

Wir funktionieren Switch, KI im Marketing und Conversational Commerce? IM Podcast Trendhunter sind wir jeden Monat einem Marketingtrend auf der Spur. Hier entlang zum Trendhunter.

Du willst die schnelle News-Übersicht am Morgen? Starte mit dem W&V Morgenpost-Newsletter bestens informiert in den Tag. Melde dich hier an.