W&V hat mit Riedel über seine App gesprochen. Sie heißt "one sec". Der Entwickler erklärt: "Meine App hilft Menschen dabei, ihr Smartphone und vor allem Social Media wieder bewusst zu nutzen – anstatt sich benutzen zu lassen. Dadurch schärfen wir den Fokus auf das Wesentliche, sind präsenter mit uns und unserem Umfeld und profitieren mental und psychisch." Der Bildschirm-Impuls-Blocker verhindert die (exzessive) Nutzung solcher Apps.

Nette Ermahnungen per Push, viele Statistiken und auch Atemübungen – so funktioniert "one sec".

Nette Ermahnungen per Push, viele Statistiken und auch Atemübungen – so funktioniert "one sec".

Mittel gegen die Sucht! Das ist sogar wissenschaftlich bewiesen, berichtet Riedel: "Durch die Kooperation mit dem Max-Planck-Institut konnte ich Nutzerinnen und Nutzer effektiv dabei unterstützen, mit one sec ein dauerhaft gesundes Verhältnis zu sozialen Medien zu entwickeln. Dadurch konnten bereits über eine halbe Milliarde Scroll-Sessions verhindert werden."

Apple findet Riedels Arbeit auch deshalb so gut, "weil ich Apps programmiere, um einen echten Mehrwert für die Gesellschaft zu bieten". Die App one sec ist kostenlos, Pro-Funktionen lassen sich In-App zukaufen (1 Jahr 9,99 Euro). Der Run ist groß. Das hat auch Apple bemerkt und ihn daher gefördert. Ganz ohne Investoren hat Riedel es "zu einer eigenen Firma und zu über einer Million Downloads und rund 23.000 Fünf-Sterne-Bewertungen im App Store gebracht".

Frederick Riedel: Der Deutsche ist für Apple einer der Top-Entwickler.

Frederick Riedel: Der Deutsche ist für Apple einer der Top-Entwickler.

Die Zukunftsaussichten des neuen Shooting-Stars? Nachdem er schon fast ein Jahr bei Apple war? Wann kauft Apple seine Anwendung für Millionen US-Dollar auf? Riedel lacht laut durchs Telefon. Es sei sehr schön und wichtig gewesen, in Cupertino bei Apple zu arbeiten. Aber sein Weg sei, "one sec weiter auszubauen, die Mittel habe ich." Da der App Store auf mehr als zwei Milliarden Geräten in 175 Ländern installiert ist, sieht er noch genug Potenzial. Im Hinterkopf schwebt ihm, dass Entwickler im App Store seit 2008  mehr als 320 Milliarden US-Dollar verdient haben. Da geht noch was für Riedel. Jetzt aber erst mal Laptop zuklappen und ab in die Sonne von Barcelona. Der neue deutsche Shooting-Star macht es so, wie seine App es empfiehlt – einfach mal entschleunigen…

Das sind die Themen in TechTäglich am 25.5.2023:

Apple: Deutscher Entwickler ist neuer Shooting-Star

Tesla: Das erste Werbevideo ist da

Amazon: Neues Premium-Tablet soll "3x robuster als iPad" sein

Apple: Neue XXL-Werbekampagne zum Schutz von Gesundheitsdaten

US-Konzern Heinz präsentiert Erkenntnismaschine

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Michael Gronau
Autor: Michael Gronau

ist Autor bei W&V. Der studierte Germanist interessiert sich besonders für die großen Tech-Firmen Apple, Google, Amazon, Samsung und Facebook. Er reist oft in die USA, nimmt regelmäßig an Keynotes und Events teil, beobachtet aber auch täglich die Berliner Start-up-Szene und ist unser Gadget- und App-Spezialist. Zur Entspannung hört er Musik von Steely Dan und schaut Fußballspiele seines Heimatvereins Wuppertaler SV.